Schmerz- und Schlafmedizin
Schmerz- und Schlafmedizin
Schmerzen stellen eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität dar. Im Allgemeinen fungieren sie als Indikatoren potenzieller Gefährdungen, welche die Einleitung von Schutzreflexen auslösen. Ein besonderes Risiko besteht darin, dass Schmerzen ihre ursprüngliche Funktion als Warnsignal verlieren und sich verselbständigen, wenn sie im Gedächtnis gespeichert bleiben, auch wenn sie aktuell nicht mehr vorhanden sind. Die Einnahme von Schmerzmitteln führt in den meisten Fällen lediglich zu einer mäßigen Linderung der Beschwerden, geht jedoch mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen einher. Daher fokussiert die moderne Schmerzmedizin auf die kognitive Ebene, um die Ursache des Schmerzes zu behandeln. Die Grundthese der Schmerztherapie besagt, dass Schmerzpatienten ihre Schmerzen nicht nur lernen, sondern auch wieder verlernen können. Schlafstörungen, die mit Schmerzen einhergehen, können ebenfalls ein Problem darstellen. In solchen Fällen ist es üblich, dass ein schlafmedizinisches Fachpersonal einen diagnostischen Schlaf im Schlaflabor durchführt, um mögliche organische Ursachen zu identifizieren. Im Rahmen dieser Untersuchung werden über den Verlauf einer gesamten Nacht hinweg verschiedene Parameter erfasst, darunter Gehirnaktivitäten, Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, Puls, EKG und Muskelaktivität in den Beinen. Es zeigt sich, dass hinter einer Vielzahl von Schlafproblemen keine organischen, sondern psychische Störungen oder Dauerbelastungen stecken. Dies führt dazu, dass schlaffördernde Medikamente für die Schlafmedizin an Bedeutung verlieren, während moderne Verhaltenstherapien zunehmend an Relevanz gewinnen.
